29.10.2023 Pilzexkursion Ramstedt

Unsere alljährliche Pilzexkursion fand 2023 am 29. Oktober statt. Dieses Jahr ging es in den Ramstedter Forst.

Da es im Oktober bei vergleichbar milden Temperaturen überdurchschnittlich viel geregnet hatte, konnte man mit ausreichenden Funden (Arten, Anzahlen) rechnen. Die vorab durchgeführten privaten Pilzsuchen bestätigten das.

Pünktlich um 9.00 Uhr begrüßte Exkursionsleiter Michael Wetzel die 20 Pilzinteressierten. Anhand einer Übersichtskarte erläuterte er den ca. drei Kilometer langen Exkursionsrundkurs. Noch ein kurzer Hinweis auf die Verhaltensweisen im Wald, und schon waren die Pilzsucher im Bestand links und rechts des Weges verschwunden.

Es wurden dann auch gleich die ersten Pilze vorgezeigt: Marone (kennt wohl jeder), Kahler Krempling (galt lange Zeit als Marktpilz) und Rettichhelmling (riecht nach Radieschen). Am Wegrand standen auch zahlreiche Fliegenpilze, teils sehr fotogen. Michael Wetzel erzählte zum wiederholten Mal, woher der Name rührt und dass seine toxisch-halogene Wirkung von manchen Völkern wohl zu kriegerischen Zwecken genutzt wurden. Auch Boviste wurden gefunden: Flaschenstäubling (essbar, wenn er innen noch reinweiß ist), Kartoffelbovist (giftig, innen grau) und Birnenstäubling.

Nach kurzer Zeit meldeten sich die ersten Pilzsucher zufrieden ab. Ihre Körbe/Eimer waren gefüllt mit Maronen. Und die sollten zum Mittag geputzt und zubereitet sein.

Weiter ging es auf dem Rundweg. Mancherorts war der Waldboden mit zahlreichen kleinhütigen unbekannten Pilzen regelrecht übersät. Auch gab es mehrere weißmilchende Arten, die nicht zum Verzehr geeignet bzw. giftig sind. Auffällig war der Erdschieber (große weiße Fruchtkörper, brennend scharfer Milchsaft). Gefunden wurden auch Echte Reizker (guter Speisepilz mit orangem Milchsaft). Und dann gab es zahlreiche unbestimmte rot- bzw. lilahütige Täublinge (charakteristisch: brüchige Lamellen, keine Stielmanschette). Genießbar ist der kleine Violette Lacktrichterling. Er macht sich gut für sauer eingelegte Pilze, da er beim Kochen seine Farbe behält.

Von den Knollenblätterpilzen (heißen so wegen ihrer dicken Stielbasis) wurden gefunden: der Weiße, der Gelbe und auch ein Grüner (tödlich giftig). Dann brachte jemand einen giftigwirkenden Pilz mit einem schleimigen blaugrünen weißgepunkteten Hut: Grünspanträuschling (wertlos). Gezeigt wurde auch der Unterschied zwischen dem giftigen Pantherpilz (glatte Stielmanschette) und dem essbaren Perlpilz (geriefte Manschette, leicht rosa). Mehrere Röhrlingsarten färben sich auf Druck blau, wenn sie frisch sind: Marone, Rotfußröhrling. Extrem ist die Blaufärbung beim Flockenstieligen Hexenpilz (rote Röhren). An einem jungen Safranschirmpilz konnte gezeigt werden, woher der Name rührt. Bei Verletzung färbt sich die Stelle orangerot.

Weil alle ihre Pilzkörbe ausreichend gefüllt hatten, konnte auf den geplanten Abstecher in einen Laubwaldbestand verzichtet werden. Auf dem Rückweg gab es dann noch etwas besonders Seltenes. Am Ramstedter Teich standen zwei große Erdsterne (verwandt mit den Bovisten). Eine Nachbestimmung ergab, dass es sich um Halskrausenerdsterne handelt.

 Am Ausgangspunkt angekommen wurden auch die zwischenzeitlich verlorenen Pilzsucher wieder angetroffen. Alle Funde wurden gesichtet und gezeigt. Auf der Liste standen 40 bekannte Arten/Sippen, erheblich mehr als in den Vorjahren. Zum Schluss gab es noch eine Kostprobe von den bei Wetzels in der Vorwoche sauer eingelegten Pilzen. Nicht alle Pilzsucher trauten sich …

Und hier ist der Exkursionsbericht zum Ausdrucken:

Download
Bericht Pilzexkursion 29.10.2023 Ramstedt
2023_11_01we Bericht Pilzexkursion 2023_
Adobe Acrobat Dokument 14.8 MB