Am 19. Februar fand unsere zweite Exkursion 2023 statt. Diesmal waren wir an der Ohre unterwegs, von Wolmirstedt bis zur Ohrebrücke Glindenberger Chaussee, hin auf dem linken Ohredeich und zurück am Rand des Küchenhorns. Geplant war eine winterliche Wanderung ... Winter war nicht. Trotzdem kamen 13 Interessierte mit auf die Gesamtwanderstrecke von ca. 5,5 km.
Nach den einführenden Erläuterungen durch Exkursionsleiter Michael Wetzel ging es los auf dem linken Ohredeich.
Die Ohre führte zwar kein Hochwasser. Trotzdem kamen die Gespräche ziemlich schnell auf die Dauerdiskussion zur Unterhaltung (oder besser „Nichtunterhaltung“) der Ohre im Stadtabschnitt Wolmirstedt. Der NABU unterstützt einen naturnahen Durchfluss, steht aber auch für diesen und jenen Pflegeeinsatz zur Verfügung. Leider gibt es dagegen wohl von den Ausbaubefürwortern zahlreiche Forderungen aber wenige eigene Aktivitäten.
Auf und im Uferbereich der Ohre gab es einige Stockenten. Ansonsten war von den erhofften Wintergästen nichts zu sehen. Lediglich eine tote Gans trieb vorbei.
Der begangene Abschnitt der Ohre gehört zum linienhaften Natura-2000-Gebiet „Untere Ohre“. Schutzziel ist die Erhaltung des Lebensraumtyps (LRT) „flutende Fließgewässervegetation“ (hier LRT 3260 – Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitrichio-Batrachion) und verschiedener Tierarten (hier: Biber, Bitterling, Fischotter, Grüne Keiljungfer, Rapfen, Schlammpeitzger und Steinbeißer). Inwiefern die genannten Schutzobjekte im begangenen Ohreabschnitt aktuell tatsächlich vorhanden sind, ist nicht abschließend bekannt. Immerhin wurden 2022 drei der genannten Fischarten im Stadtbereich von Wolmirstedt nachgewiesen.
In Höhe des Naturdenkmals (ND) „Angergraben“ (Hier hat der NABU in der Vergangenheit einige Pflanzungen vorgenommen.) wurden ein Silberreiher, ein Graureiher und ein Kormoran gesichtet. Auf dem Angergrabengewässer schwamm ein Blässhuhn. Wenig später flogen zwei Kraniche vorbei.
Weiter ging es zur Glindenberger Chaussee. In Richtung Wolmirstedt ist sie weitgehend durchgängig mit Starkbäumen bestanden. Der Baumbestand hat Alleecharakter und ist nicht umsonst als Naturdenkmal geschützt: ND „Eichen-Linden-Allee Glindenberger Chaussee“. In den letzten Jahren entstandene Lücken wurden zwischenzeitlich mit Neupflanzungen ergänzt.
Ein kurzer Blick von der Ohrebrücke auf den ziemlich zugewachsenen Flusslauf … und dann ging es auf dem rechten Ohredeich wieder zurück, zunächst entlang und dann durch die Baumbestände des Küchenhorns. Die Gehölzzusammensetzung kommt der natürlichen Hartholzaue bereichsweise ziemlich nahe. Aus einer Weißdorngehölzgruppe flogen ca. 50 Wacholderdrosseln ab.
Nach Querung des Kuhlakengrabens wurde die Amtschaussee erreicht. Ihr Baumbestand ist als ND „Mischallee an der Amtschaussee“ geschützt.
Für das letzte Stück wurde entschieden, zunächst den linken Schrotedeich und dann wieder den rechter Ohredeich zu nutzen. Noch ein Blick in Richtung der ehemaligen Lederfabrik und dann war der Ausgangspunkt an der Lindekugel-Brücke erreicht.
Und hier ist der Exkursionsbericht zum Ausdrucken: