24.10.2021 Pilzexkursion Jägerstieg

Unsere diesjährige Pilzexkursion fand am 24. Oktober statt. Diesmal ging es in die Colbitz-Letzlinger Heide, in den Bereich des Jägerstiegs. Bei der Exkursion ging es nicht um volle Pilzkörbe, sondern um das Kennenlernen von Pilzen, die den meisten nicht so geläufig sind. Treffpunkt war am Wasserwerk Colbitz.

Für den ersten Pilzfund (klein, rosafarben) war eine empfindliche Nase gefragt. Erst nach wiederholter Geruchsprobe wurde durch einige Pilzsucher ein leichter Radieschen-Geruch bestätigt. Es handelte sich um einen Pilz aus der Gruppe der Rettichhelmlinge. In den Sammelkorb kam er nicht.

Dann wurde ausgeschwärmt, links und rechts der vorab durch Exkursionsleiter Michael Wetzel erläuterten ca. vier Kilometer langen Suchstrecke. Michael Wetzel bewegte sich langsam auf dem Weg. Und die Pilzsucher (21, groß und klein) brachten ihre Funde wiederholt zur Begutachtung.

Am meisten wurde der Kahle Krempling gefunden. Früher und heute noch regional wurde er als Speisepilz verzehrt. Heute gilt er als giftig. Michael Wetzel riet dringend vom Verzehr ab. Unter den allgemein bekannten Speisepilzen waren: Marone, Rotfußröhrling, Ziegenlippe, Birkenpilz und Butterpilz (alles Röhrlinge). Ein weniger bekannter gelber Röhrling, der Lärchenröhrling, kommt nur unter Lärchen vor (Symbiose, Mykorrhiza-Pilz). Unter den Funden war auch der Safran-Schirmpilz. Es konnte demonstriert werden, dass er sich in jungem Zustand an Schnittstellen rötlich verfärbt. Gefunden wurden natürlich auch bekannte Giftpilze: Fliegenpilz, Gelber Knollenblätterpilz. Auch die beiden erst spät im Jahr fruchtenden sogenannten Laubpilze: Nebelkappe (leicht säuerlicher Geschmack) und Violetter Rötelritterling (hervorragender Speisepilz) wurden eingesammelt. Dass verschiedene Pilze wegen ihres sehr scharfen Geschmacks ungenießbar sind, davon konnten sich einige Mutige überzeugen: Erdschieber, Kirschroter Speitäubling. Mehrere Funde mussten ignoriert werden, denn alle Arten kennt Michael Wetzel natürlich auch nicht. Ein eher kleiner auffälliger Pilz erregte die Aufmerksamkeit: Amethystfarbener Lacktrichterling. Seine lila Farbe behält er auch beim Erhitzen. Er ist deshalb für die Herstellung saurer Pilze geeignet.

 

 

Zwischenzeitlich waren einige Pilzsucher „entschwunden“. Am Ende fanden sich die meisten jedoch am Treffpunkt wieder ein. Alle Funde wurden noch einmal gesichtet. Insgesamt standen 28 erkannte Arten auf der Liste. Michael Wetzel zeigte dann noch einige mitgebrachte Erdsterne (trockene Pilze, nahe verwandt mit den Bovisten) und ein Ahornblatt mit schwarzen Flecken: Teerfleckenkrankheit (=Ahornrunzelschorf), auch ein Pilz.


Artenliste; © NABU Ohrekreis
Artenliste; © NABU Ohrekreis