20.02.2022 Exkursion Untere Born-Dorster Beek

Unsere Februarexkursion führte an den Südrand des Naturschutzgebietes (NSG) Klüdener Pax – Wanneweh. Das ist ein Niederungsgebiet östlich von Calvörde. Der zu begehende Bereich wird durch Acker- und Grünland und mehrere Gräben geprägt. Der Hauptgraben ist die Born-Dorster Beek, in der NSG-Verordnung und auf älteren Karten auch Mühlenbach genannt. Der Exkursionsplan sah die Begehung der Beek zwischen der K 1106 (Uthmöden – Klüden) und der Ohre vor. 

Schon bei der Anreise konnten auf dem Acker südlich der Beek zahlreiche Kraniche beobachtet werden. Die „Vögel des Glücks“ profitieren offenbar vom Klimawandel (milde Winter) und dem vermehrten Maisanbau. Lange, kräftezehrende Flüge in die Überwinterungsgebiete (Südwest-europa, Nordafrika) bleiben ihnen erspart. Maisreste auf den ungefrorenen Äckern bieten ausreichend Nahrung. Auch in Sachsen-Anhalt hat der Kranichbestand in den letzten Jahren zugenommen.

Los ging es auf der Südseite der Beek in Richtung Ohre. Nach Querung des alten Bahndamms (Leider kannte niemand der Exkursionsteilnehmer Näheres zu der ehemaligen Bahnlinie.) ging es über das zwischen den Gräben liegende Grünland. Die ersten Scharbockskrautblätter wurden gefunden (sind in jungem Zustand für den Salat nutzbar). In den Erlen an den Gräben wurden ganze Schwärme von Kleinvögeln ausgemacht, die bei unserer Annäherung immer ein Stück weiterflogen. Gegen den Himmel war eine exakte Bestimmung schwierig. Es dürfte sich aber um Erlenzeisige handeln.

Dann konnten die schon seit einiger Zeit verhörten Kraniche (ca. 70 Stück) gesichtet werden. Sie standen auf einem kleinen Ackerstück (Maisstoppeln). Bei unserem Erscheinen flogen sie trompetend ab – schon beeindruckend.

Ab etwa der Hälfte der Strecke waren hier und da Nachweise des Bibers zu sehen (Schnitte, Damm). Eine gepflegte Kopfweide hatte einen Grenzstein regelrecht umwachsen.

Nach dem vergleichsweise feuchten Jahresbeginn führte die Beek ausreichend Wasser. Sie ist in diesem Bereich als FFH-Lebensraumtyp Fließgewässervegetation der Flachlandbäche ausgewiesen. An einer Stelle, wo sich unter Wasser die ersten Triebe des Breitblättrigen Merks (Doldenblütler) zeigten, konnte man diesen Status zwar erahnen. Die im Spätherbst erfolgte Unterhaltungsberäumung fast des gesamten Bachlaufes steht dem aber entgegen.

Gegenüber wurden die Reste der ehemaligen Horst-Mühle entdeckt. Schade, dass hier keine Informationen zur Historie vorlagen.

Auf der Wiese grasten bzw. rasteten mehrere Graugänse (ca. 20 Stück). Und dann war auch schon die Ohre erreicht.

Zurück ging es auf der Nordseite der Beek, vorbei am Horst-Mühle-Grundstück. Das wird offenbar noch bewirtschaftet. Beim Passieren des Ackerstücks, auf dem auf dem Hinweg die Kraniche standen, wurde festgestellt, dass Mais vom Biber offenbar auch angenommen wird (breite Schleppspuren zwischen Maisschlag und Beek), kein Wunder: nahrhafte Triebe und Stängel für den Dammbau.

Leider fing es dann an zu nieseln. Gegen Mittag war die ca. 6 km lange Strecke geschafft.