Bei unserer Exkursion am 8. Mai hieß es „Früh aufstehen“! Bereits um 7.30 Uhr trafen wir uns in Buchhorst am Schöpfwerk Steimker Graben. Auf dem Plan stand eine ca. 10 km lange Tour durch den Steimker Drömling.
Begrüßt wurden wir von zwei Kuckucken und einem Pirol. In der morgendlichen Stille war deutlich zu hören, dass der Kuckuck nicht einfach „kuckuck“ ruft, sondern dass er dazwischen mehrere gackernde, lachende und zischende Töne drauf hat.
Zu Beginn wies Exkursionsleiter Michael Wetzel auf das Charakteristische der Landschaft hin: die Dammflächen. Im Zuge der Urbarmachung des Drömlings wurden in regelmäßigen Abständen Entwässerungsgräben angelegt und der Aushub jeweils dazwischen zu Dämmen abgelegt und als Grünland genutzt. An den Grabenrändern haben sich dann Gehölze etabliert. Heute wird das Exkursionsgebiet weitgehend als Weide mit geringem Rinderbesatz genutzt.
Vom Weg aus fielen zunächst die flächigen Bestände des Wiesenschaumkrauts und des Scharfen Hahnenfußes auf. Beim Einbiegen auf den schnurgeraden Steimker Damm war der krächzendmelodische Gesang des Drosselrohrsängers nicht zu überhören: nicht zu sehen, aber laut. Ob das die Rohrsängerdamen beeindruckt? Im weiteren Verlauf wurden verhört bzw. gesehen: Dorngrasmücke, Schafstelze, Kormoran, Baumfalke, Höckerschwan, Zilpzalp, Fitis, Kohlmeise, Bachstelze, Wendehals …
Ab Zufahrt Belfort wurde der Steimker Damm mit Betonspur ausgebaut. Ob das wirklich sein musste? In einigen Grabentaschen blühte die Wasserfeder. Und es quakten verschiedene Frösche.
Ein Blick vom Aussichtsturm in die Runde gab einen guten Gesamteindruck des Gebiets. Weiter ging es in Richtung Westen bis an das Biosphärenkerngebiet (Totalreservat). In den hohen freistehenden Pappeln am Dolchaugraben war deutlich das laute Flöten des Pirols zu hören. Alle Ferngläser wurden auf das Flöten gerichtet. Zu sehen war der Pirol aber nicht. Mehr zu sehen gab es gegenüberliegend im verschilften Kerngebiet: Schnatterentenpaar, Rotwild (6 weiblich). Das nördlich angrenze Grünland stand flächig unter Wasser. Hier wurden mehrere Kiebitze (teils revierfliegend) und weitere kleine Limikolen gesichtet. Im weiteren Verlauf (weiter nördlich) wurde es sichtbar trockener und bezüglich der Vogelgesänge auch merklich stiller. Hier wurden ein Fasan und eine Wachtel verhört.
Über einen Querweg ging es wieder auf den Steimker Damm und dort zurück, vorbei am Ganzjahresweiden-Projekt mit Pferden. Gegenüber wird mit schwarzen Rindern beweidet. Die im Schatten stehenden Tiere (mit Kälbern) trauten uns wohl nicht und verzogen sich. Auf dem Weg waren deutlich die nächtlichen Querungs-Fährten des Bibers und beidseitig die Ein-/Ausstiege aus dem Dammgraben zu sehen. Weiter hinten stand ein Kranichpaar, und in einer Weide sang ein Schilfrohrsänger (deutlich leiser als der Drosselrohrsänger). Dann flog ein Pärchen Singschwäne ein und vertrieb die bis dahin auf dem Graben schwimmenden Höckerschwäne.
Was nun noch fehlte, war der „Mecker“flug einer Bekassine. Aber an diesem Tag hatten wir kein Glück. Schade, vielleicht im nächsten Jahr …