28.09.2019 Exkursion Saures Holz

Unsere erste Herbstexkursion führte am 28.09.19 in das Saure Holz nördlich von Oschersleben. Das Saure Holz ist Teil des Landschaftsschutzgebietes "Hohes Holz, Saures Holz mit östlichem Vorland" und eines der wenigen Waldgebiete in der Börde. Früher gehörte es zum Altkreis Wanzleben und hatte hier eine gewisse Bedeutung für die Naherholung. Unweit befindet sich der Kniel (mit 205 m die höchste Erhebung im Altkreis Wanzleben).

Der Wald (überwiegend Laubmischwald) ist als weitgehend naturnah einzuordnen und damit als Trittsteinbiotop am Rande der sonst kahlen Börde anzusehen. Floristisch interessant sind die Orchideenvorkommen im südöstlichen Teil des Sauren Holzes: Purpurknabenkraut, Bleiches Waldvöglein, Großes Zweiblatt. Faunistisch sind mehrere Mittelspechtreviere erwähnenswert.

Am vereinbarten Treffpunkt fand sich außer Exkursionsleiter Michael Wetzel nur noch ein interessierter Gast ein. Also ging es zu zweit zunächst in den südöstlicher Saures Holz-Teil. Früher gab es hier einen Rundweg. Davon war nur noch wenig zu erkennen, so dass es mehr oder weniger durch den Bestand ging. Aus dem Geäst waren verschiedene Vogelstimmen zu hören: Eichelhäher, Kleiber, Tannenmeise, Zilpzalp. Das Unterholz ist bereichsweise flächendeckend mit Maiglöckchen bestanden. Im Mai duftet es hier wunderschön. Jetzt waren hier und da orange Beeren zu finden, die Früchte des Maiglöckchens. An der Südostspitze gab es früher einen Bärlauchbestand. Ob er noch existiert, war nicht zu erkennen, da der Bärlauch längst eingezogen hat. Bei einem kurzen Heraustreten an die Feldkante ergab sich ein weitreichender Blick bis zum Hakel und bis zum Harz. 

Weiter ging es im Bestand an der Südkante. Hin und wieder fielen auslagende Kräuter ohne Blätter auf: Stechender Hohlzahn (ein Lippenblütler), benannt nach den beiden Höckern beidseitig der Lippe und den stachelnden Fruchtkelchen. Dann ging es durch einen Bereich mit flächendeckendem Märzveilchenbestand.

Der Weg auf der Südseite westlich der Straße ist mehr oder weniger ungenutzt. Der aus früherer Zeit bekannte Trockenkräuterbestand war aber noch gut zu erkennen: Wegwarte, Feldmannstreu, Zypressenwolfsmilch, Eisenkraut. Auf der Rücktour durch den Bestand wurden auch noch zwei Pilze gefunden: Schirmpilz, Birkenporling.

Die ganze Zeit schallten vom Motopark Oschersleben (Entfernung 4 km) laute Motorengeräusche herrüber. Wie die Einwohner in den Dörfern zwischen Motopark und Saurem Holz das aushalten, bleibt unklar.